Ratten auf dem Dachboden?
Das sind mögliche Ursachen und die
häufigsten Zugangswege
Rattenbefall sicher identifizieren:
Der erste Schritt sollte darin bestehen, sich zu vergewissern, dass es sich tatsächlich um einen Rattenbefall des Dachbodens handelt. Da bei Geräuschen auf dem Dachboden auch eine Reihe anderer Tiere in Frage kommen können, sollte dies zunächst geklärt werden.
Als sicherstes Bestimmungsmerkmal eignen sich in der Regel Kotspuren. Diese sind durchschnittlich etwa 1,5 Zentimeter lang, an einem Ende abgerundet und am anderen Ende oft leicht zugespitzt.
Häufig sind die Nager bei stärkerem Befall auch an ihrem charakteristischen Uringeruch zu erkennen, der stark nach Ammoniak riecht.
Wenn keine Kotspuren zu finden sind und auch durch angefressene Materialien keine Bestimmung möglich ist, hilft oft eine Wildkamera auf dem Dachboden zur sicheren Bestimmung.
Was sind die Zugangswege der Ratten auf den Dachboden?
Häufig treten Ratten nur punktuell auf dem Dachboden auf, ohne dass die darunter liegenden Wohnbereiche befallen sind. Doch wie kommen die Tiere direkt auf den Dachboden?
Hier sind die Top 4 Zugangswege von Ratten auf den Dachboden:
Insbesondere bei älteren Gebäuden mit zweischaligem Mauerwerk und Luftzwischenraum, entsteht ein idealer Kletterschacht für Nagetiere. Aber auch bei einer Füllung mit Isolierung kann es passieren, dass sich Ratten und auch Mäuse in dieser fortbewegen.
Der Zugang zur Fassade am Boden erfolgt meist über ungesicherte Belüftungsfugen oder Schadstellen.
Da das Mauerwerk im Bereich des Dachbodens dann teilweise offen ist, ist schaffen es die Ratten so auf den Dachboden zu gelangen.
Bei modernen Fassaden mit Wärmedämmverbundsystem ist dieser Weg in der Regel nicht so leicht möglich. Hier kann es aber trotzdem häufiger passieren, dass das überstehende WDVS im Sockelbereich des Hauses angefressen wird und die Tiere so von unten in die Dämmung klettern. Ein durchdringen bis zum Dachboden hatten wir in solchen Fällen aber noch nicht. Diese Eindringstellen sind aufgrund der vielen herumliegenden Dämmstoffbrösel leicht zu finden.
Da Abwasserleitungen belüftet sein müssen um beim Spülvorgang Luft nachziehen zu können, besteht die Möglichkeit, dass Ratten vom städtischen Kanal auf diesem Weg bis in den Dachboden gelangen.
Dazu klettern sie in den senkrechten Fallrohren nach oben, indem sie sich an den Seiten abstützen und so Stück für Stück nach oben drücken. Die Innenwände der Fallrohre sind nach jahrelangem Gebrauch zu regelrechten Kletterwänden geworden, was die Sache für die Ratten bei weitem nicht so schwierig macht, wie man vermuten würde.
Oben angekommen, stoßen sie auf den flexiblen Verbindungsschlauch aus Weich-PVC, der das Fallrohr mit der Belüftungspfanne verbindet. Dieses weiche Kunststoff lässt sich wunderbar durchknabbern und schon sind die schlauen Tiere auf dem Dachboden.
Der Dachboden dient dann vorrangig als geschützter Rückzugsort und Kinderstube, die Nahrungsbeschaffung erfolgt über das Kanalsystem.
Hier empfiehlt sich der Einbau einer Rattensperre oder eines Rattentrichters, um den Tieren den Zugang zur Hauskanalisation zu versperren.
Eine starke Begrünung durch Efeu oder wilden Wein an der Fassade bietet Ratten und Mäusen ein ideales Klettergerüst und dient gleichzeitig als Sichtschutz vor Fressfeinden.
So gelangen die extrem guten Kletterer bis an die Traufe, wo sie oft durch kleine Spalten zwischen Wand und Dach direkt in den Dachboden klettern können.
Auch dichte Bäume, deren Äste über das Dach ragen, können ein möglicher Zugang für Nagetiere sein.
Die sinnvollste und kostengünstigste Maßnahme ist hier oft ein radikaler Rückschnitt der Vegetation, um mögliche Schlupflöcher an der Fassade überhaupt erst entdecken zu können.
Wie bei Schmutzwasserrohren bilden sich auch bei Regenwasserrohren im Laufe der Jahre kleine Ablagerungen aus Kalk und anderen Verschmutzungen, die es den Ratten sehr leicht machen, in den Rohren nach oben zu klettern.
Da in vielen Kommunen Regen- und Schmutzwasser in einem Kanalsystem geführt werden, ist dieser Weg für die Ratten problemlos zugänglich. Aber auch ein getrenntes System ist keine Garantie dafür, dass sich keine Ratten in den Regenwasserkanälen aufhalten.
Ist die Ratte erst einmal in der Dachrinne, nutzt sie meist den Spalt unter der in die Rinne überstehenden Dachpfanne, um auf das Dach zu klettern.
Dieser Spalt kann auch nachträglich mit speziellen Edelstahlzahnblechen verschlossen werden. Alternativ kann auch eine Rattensperre in den Regenwasserschacht eingebaut werden, um den Zugang aus dem Kanal direkt zu verhindern.
Zugangswege verschließen:
Nachdem der Zugangsweg der Ratten in das Gebäude gefunden wurde, geht es an das Verschließen:
Hier sollten die Belüftungsfügen und Spalten mit Edelstahlgittern oder -gewebe verschlossen werden -> Abdichtungsmaterialien
Rückschnitt des Grünbewuchses und Verschließen der Locher im Traufenbereich z.B. mit Edelstahlgewebe -> Dichtgewebe
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Zusammengefasst: Schritte zur Abhilfe bei Rattenbefall auf dem Dachboden
- Sicher abklären dass es sich um einen Rattenbefall handelt und nicht vielleicht Marder oder Waschbär
- Zugangswege herausfinden > Fassade/ Abwasser- oder Regenwasserrohre / Grünbewuchs
- Zugangswege und Schlupflöcher sicher verschließen > Fassadenlöcher mit Gittern, Kanalanschlüsse mit Rattensperren
- Bekämpfung eventuell noch auf dem Dachboden verbliebender Tiere - Idealerweise mit Schlagfallen, da bei Rodentiziden die Tiere an nicht zugänglichen Stellen verenden könnten.
Wieder einmal eine fette Ratte in der Falle gehabt, die im Dachdrempel ausgelgt wurde. Da nicht immer wöchentlich “Rattenkontrolle” stattfindet, fielen zuerst hunderte Fliegen im Heizungsraum auf. Woher kamen sie? Später fand sich eine kleine Öffnung neben einem senkrechten Lüftungsrohr, da, wo das Rohr durch die Decke geht. im oberen Zwischenraum verendete die Ratte und zersetzte sich. PUH!
Die Frage bleibt, wie Ratten in den Dachdrempel kommen. EIgentlich geht das nur noch von außen die Wand hoch und dann ab unter die Dachpfanne. Das werde ich nachschauen und ggf. Bleche anbringen. Weiterhin kommen zusätzlich weitere Rattenfallen/Mäusefallen zur Anwendung.